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Sonntag, 10. Oktober 2010

Amélie Nothomb: Liebessabotage

Neben Mit Staunen und Zittern ein weiteres Buch von Nothomb, das ein Stück ihrer Autobiographie beinhaltet. Hier verarbeitet die Autorin ihre Kindheit im Pekinger Diplomatenghetto. Die Ausgangssituation:
"Man nehme eine Horder Kinder jeglicher Nationalität und sperre sie zusammen in einen engen, betonummauerten Bereich. Dort lasse man sie frei und ohne Aufsicht. Wer meint, die Gören würden da nun mit ausgestreckter Freundeshand aufeinander zugehen, ist ein bißchen naiv."
Das verspricht der Klappentext. Und tatsächlich: Die Kinder machen es nicht anders, als die Erwachsenen. Im Ghetto tobt schon bald die schlimmste Schlacht unter Kindern, die man sich nur denken kann. Eigentlich gibt es keine Widerwärtigkeit, die die Kleinen auslassen. Ein Wunder, dass kein Kind stirbt...
Dies alles bekommt eine frühreife romantische Note, als sich die Erzählerin in ihren jungen Jahren in ein anderes Mädchen aus dem Ghetto verliebt. Sie setzt nun alles daran, ihre Angebetete zu erobern und schreckt dabei auch nicht vor etwas, nun ja, unkonventionellen Methoden zurück.
Dieses Buch hält alles, was man von der Autorin erwartet: Nothomb schreibt wieder einmal unglaublich wortgewandt, sie ist zynisch, verteilt ironische Spitzen zu Hauf... -

kurz und damit Fazit: Das Buch kann man nur verschlingen!

Amélie Nothomb: Liebessabotage (orig.: Le sabotage amoureux). Aus dem Französischen von Wolfgang Krege. Zürich: Diogenes 1996.

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