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Montag, 22. November 2010

John Grisham: Die Jury

Ein schwarzes, zehnjähriges Mädchen wird im Staat Mississippi von zwei betrunkenen Rednecks vergewaltigt und brutal misshandelt. Der Vater, Carl Lee Hailey, erschießt die Täter im Gerichtsgebäude und stellt sich danach der Polizei. Der Anwalt Jake Brigance wird ihn nun verteidigen. Wird Hailey zum Tod in der Gaskammer verurteilt, oder wird die Jury ihn freisprechen? Ein Problem in den Südstaaten, denn Hailey ist schwarz, die meisten Geschworenen weiß. Und dann mischt sich auch noch der Ku-Klux-Klan ein.
Der Autor konzentriert sich bei der Darstellung auf die juristischen Aspekte des Falls. Im Endeffekt kommt die Auflösung dann aber recht konstruiert und vorhersagbar daher. Auch wirft die Story ein Schlaglicht auf das sehr beliebig erscheinende amerikanische Rechtssystem: Eine Reihe von Laien entscheidet nach Gefühl über Todesurteil oder Freispruch. Da war man im Mittelalter mit den sogenannten Gottesurteilen schon fortschrittlicher.

Fazit: Grisham hat deutlich Besseres geschrieben. Das Buch ist insgesamt nicht schlecht, aber stellenweise recht zäh.

John Grisham: Die Jury (orig. A Time to Kill). Aus dem Amerikanischen von Andreas Brandhorst. München: Heyne 1992.

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