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Donnerstag, 16. Dezember 2010

Mark Terkessidis: Interkultur

Während allerorten die bisher heimlichen Sarrazins aufstehen und sich zu ihren rechtspopulistischen Ideologien bekennen, mag schon einmal so mancher denkende Mensch kräftig ins Schwitzen kommen ob des geistigen Zustands dieser Nation. Ein Hoffnungsschimmer, was da Terkessidis in die Welt setzt. Abseits jeder idealisierten Multikulti-Idylle sendet er einen Appell für die Zukunft: Schluss mit der Rückwärtsgewandtheit! Verabschiedet euch von einem deutschen Ideal, das nicht existiert! Auch wenn die Politik noch so oft vom Scheitern der Integration faselt, rückgängig machen kann sie sie nicht. Also kann es nur eine Zukunft geben: Das Jetzt und Hier (an-)erkennen und Lösungen für die Menschen entwickeln - nicht gegen sie. Und mit Menschen sind alle die gemeint, die sich in der Bundesrepublik aufhalten, unabhängig von Nationalität, Religion, Kultur.
Terkessidis` Plädoyer für eine neue, gelebte Interkultur lässt den Leser die Ein- und Zuwanderungsgeschichte der BRD aus einer neuen Perspektive erblicken, fern von Vorurteilen und Rassismen, wie sie in den Köpfen der "Ur-Bevölkerung" dieses Landes wohl scheinbar, trotz der unwürdigen nationalen Vergangenheit, noch immer herumspuken.

Fazit: Sehr empfehlenswert, nicht nur für junge Sarrazins!


Mark Terkessidis: Interkultur. Berlin: Suhrkamp 2010.

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